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#Aufgefischt: Netflix-Serie „Stadt der Pinguine“

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Während einer Tierdoku herzhaft lachend auf dem Sofa zu liegen, klingt komisch für dich? Dann hast du definitiv noch nicht „Stadt der Pinguine“ gesehen!

Die 2021 mit dem Originaltitel „Penguin Town“ auf Netflix erschienene achtteilige Serie holt die südafrikanische Küste von Simon’s Town direkt ins eigene Wohnzimmer und mit ihr Hunderte von Brillenpinguinen. In nicht mehr als einer halben Stunde pro Folge bringt das Produzent*innenteam rund um Brian Armstrong und Shannon Malone-Debendictis sowie Erzähler und Comedian Patton Oswalt nicht nur alles Wichtige zum Thema Pinguine auf den Punkt, sondern macht vielmehr die watschelnden Besucher*innen zu Stars ihrer eigenen Reality-Show.

Etwa 2.500 Pinguine leben und brüten am Boulders Beach, einem Strandabschnitt nahe des belebten Städtchens Simon’s Town. Dabei ist kein Pinguin wie der andere, was die Macher*innen von „Stadt der Pinguine“ in ihrer Serie auf unterhaltsame Weise einfangen, indem sie vier verschiedene brütende Pärchen sowie einen „Außenseiter“ 24 Stunden pro Tag mit ihrer Kamera begleiten und so ihre jeweiligen Geschichten erzählen. Dafür werden die Pinguine auch mit passenden Namen wie die „Bougainvilleas“ (brüten in einem Strauch der entsprechenden Pflanze) oder die „Courtyards“ (leben im luxuriösen Garten eines Stadthauses) ausgestattet.

Doch nicht nur die Benennung der Pinguine und der abwechslungsreiche Erzählstil, sondern die gesamte Aufbereitung der Serie aus „Pinguinperspektive“ machen „Stadt der Pinguine“ zu einem echten Hingucker. In welcher anderen Dokumentation werden auch die scheinbar übermächtigen Menschen als „Riesen“ („giants“) bezeichnet? Und wo sonst kann ich quasi mit einem Pinguin durch südafrikanische Straßen spazieren? Die Produzent*innen haben sich wirklich Gedanken gemacht, um das Schicksal der Pinguine nicht nur so schön und unterhaltsam wie möglich zu vermitteln, sondern es auch gleichermaßen erlebbar zu machen. Aber sie hatten es ja auch verhältnismäßig leicht, denn mal ehrlich: Wer sieht denn keine kleinen, niedlichen Menschen in Pinguinen? Trotzdem bleibt die Serie eine Gratwanderung – würde Patton Oswalt sich auch nur ein klein wenig mehr über die im Großen und Ganzen bemitleidenswerten Wesen, die sich durch die Herausforderungen, die ihnen die Natur und vielmehr noch der Mensch in den Weg stellen, kämpfen, lustig machen, so würde er einem wahrscheinlich tierisch auf die Nerven gehen. Man muss diese Art der Inszenierung von Natur und Wissenschaft schon mögen und verstehen, damit neben dem Spaß auch der Aufruf zur rücksichtsvollen Ko-Existenz mit den Brillenpinguinen (bzw. der Natur allgemein) nicht zu kurz kommt.

Ich für meinen Teil finde diese Art der Vermittlung wahnsinnig spannend und habe mich direkt in die Serie verliebt. Aber wen überrasche ich damit auch? – Immerhin bietet sie knapp vier Stunden reinen Pinguininhalt – mit kleinen Unterbrechungen durch Karakale, Seebären und andere mehr oder weniger – eher weniger – friedliebenden Tiere. Mir bleibt also kaum etwas anderes übrig, als diese Serie allen Pinguin- und Tierdoku-Fans eindringlich weiterzuempfehlen. Und auch alle anderen, die eine herzerwärmende, wahnsinnig sympathische und gleichzeitig bedeutungsvolle Alltagsunterbrechung brauchen, sollten „Stadt der Pinguine“ unbedingt eine Chance geben! (Vielleicht fangt ihr dann aber am besten mit der zweiten Folge an, damit ihr euch auch vom genialen Intro überzeugen lassen könnt 😉)

Unter dem Titel und Tag #Aufgefischt findet ihr in Zukunft Artikel über Serien, Musikstücke, Bücher etc. mit Tierbezug!

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